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Perioden-Abfall: Wie nachhaltig sind Tampons?

Aktualisiert: 11. März 2021

Ein Beitrag von "Tierische Aspekte". #Nachhaltigkeit



Heute bei "Tierisch nachhaltig", ein Thema, dass leider in unserer Gesellschaft immer noch totgeschwiegen wird. Wir sprechen über das Tabuthema Periode, also, die Menstruation.

Aber bevor ich jetzt darauf zu sprechen komme, was die Periode überhaupt mit Nachhaltigkeit, Naturschutz und Müll zu tun hat, möchte ich noch ein paar Worte dazu verlieren, wieso das überhaupt ein Tabuthema ist und wieso wir das ändern sollten. Als Tierrechtlerin setze ich mich natürlich auch für Menschenrechte ein. Denn: wenn ich gegen eine Ungerechtigkeit kämpfe, macht es keinen Sinn, wenn ich eine andere Ungerechtigkeit akzeptiere.

Außerdem werden wir nur die Welt verändern können, wenn wir sie als Ganzes sehen. Wenn wir den Umgang mit uns selbst verändern und es auch bei uns Menschen keine Unterdrückungsformen mehr gibt.

Außerdem: da auch wir Menschen Tiere sind, sind Menschenrechte ohnehin ein Teil der Tierrechte.

Rund die Hälfte aller Menschen haben ihre Periode. Früh schon lernen wir, dass das so zu handhaben ist, dass möglichst niemand davon etwas mitbekommt. Wieso bringen wir jungen Mädchen bei, sich dafür zu schämen? Wieso sehen wir die Periode nicht als das an, was sie ist: etwas ganz Natürliches? Ein weiteres Wunder der Natur, den Heranwachsort eines möglichen Kindes jederzeit bereit und sauber für den Nachwuchs vorbereitet zu haben?

Die Tabuisierung der Periode - ein Merkmal der Unterdrückung von Frauen.

Aber auch aus einem ganz anderen Grund ist es wichtig, über die Periode offen zu sprechen. Meist werden hier nämlich Einmal-Produkte verwendet, die zusammengerechnet Unmengen an Müll verursachen. Tampons und Binden enthalten zudem in der Regel chemische und synthetische Zusatzstoffe, die biologisch schwer abbaubar sind. Die Seite erdbeerwoche.com, die sich insbesondere auch für die Enttabuisierung dieses Thema einsetzt und auch viele nützliche Informationen zum Thema Nachhaltigkeit und Abfall während der Periode zusammen getragen hat, hat das mal ausgerechnet: Während der Periode werden durchschnittlich 5 Produkte, also Binden und Tampons, am Tag verwendet. 7 Tage im Monat. 12 mal im Jahr. Durchschnittlich haben Frauen 40 Jahre lang ihre Periode. In einem Jahr entspricht der Müll 1 - 6 Kilo, der durch eine einzige Frau entsteht. Nimmt mal alle Frauen aus dem deutschsprachigen Raum zusammen, sind es circa 125.000 Tonnen Müll im Jahr.

Das ist erschreckend viel. Oder ?


Wie erwähnt, enthalten die Produkte in der Regel Inhaltsstoffe aus Plastik und zersetzten sich somit erst nach 500 Jahren. Da leider global gesehen riesige Mengen an Müll im Meer langen, sind auch die Hygieneartikel ein großes Problem für die Meeresbewohner. Ganz direkt durch ein Verheddern. Durch das versehentliche Fressen. Aber auch durch die Verschmutzung des Lebensraums und durch das darin enthaltene Mikroplastik, dass leider ein erhebliches Problem bei der Verschmutzung der Meere darstellt und durch die Nahrungskette leider mittlerweile schon in allen meeresbewohnenden Lebewesen nachgewiesen werden kann.


Aber auch die Strände werden durch unseren Müll, der überall auf der Welt aus dem Meer wieder angespült wird, verschmutzt. Periodenprodukte gehören zu den 10 am häufigsten angespült Abfallprodukten an Stränden!

Also. Was ist die Lösung? Die Lösung ist zum Glück sehr einfach. Es gibt schon lange zero-waste Menstuatiofsprodukte - nur leider ist das Thema anscheinend viel zu unbeachtet.

Ja, Menschen stehen oft erstmal skeptisch gegenüber einer Änderung ihrer Lebensgewohnheiten gegen über. Auch ich bin da keine Ausnahme und war kritisch. Aber für euch habe ich den Selbsttest gemacht. Ich habe auf Utopia.de einen Vergleich über Periodenunterwäsche gelesen. Manche Hersteller verwenden Biozide in der saugfähigen Lage. Solche Produkte wollte ich nicht kaufen, weil ich denke, dass das überflüssig ist. Das eigene Blut muss nicht sozusagen desinfiziert werden, wichtig ist einfach, dass man seine Periodenprodukte oft genug wechselt.

Also habe ich mich für einen Hersteller entschieden, bei dem die Unterwäsche einfach nur aus Stoff ist. Man soll sie alle 10 Stunden tauschen.

Was sich für mich echt stressfrei und nach wenig Arbeit anhört. Skeptisch war ich aber, ob die Unterhosen halten was sie versprechen- also ob sie wirklich dicht sind und man sich auch trocken fühlt? Und außerdem war ich mir unsicher ob sie nicht komisch aussehen, wie Windeln?? Tatsächlich bin ich aber so positiv überrascht, dass bei mir Einmalprodukte, die schlecht für unsere Umwelt sind, ein für alle mal gebannt werden. Die Unterhosen sehen total super aus und halten absolut was sie versprechen! Ich habe pro Stück etwa 27 Euro bezahlt. Es gibt auch günstigere und teurerer. Umgerechnet spart man also durch Periodenunterwäsche sogar jede Menge Geld, da auf die Wegwerfartikel komplett verzichtet werden kann.


Nicht unerwähnt lassen möchte ich noch die Periodentasse. Dieses kleine wiederverwendbare Silikontässchen wird wie ein Tampon eingeführt und dann regelmäßig ausgeleert. Ausprobiert habe ich es nicht, aber auch hierüber gibt es viele positive Erfahrungsberichte im Internet.

Also Mädels: Schaut im Internet, auf Erdbeerwoche.com findet ihr allgemeine Infos zur Periode, zum Müll, zu verschiedenen gesundheitlichen Themen. Und dann - einfach mal ausprobieren und weitersagen ! Gemeinsam können wir tonnenweise sinnlosen Müll auf unserem Planeten einsparen!


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